Mein CAN2WLAN Projekt
Es gibt im Internet diverse Projekte, die aus einer Märklin*) Gleisbox 60116 eine kleine aber komplette Modellbahnzentrale machen. Ich habe länger überlegt, eine solche erweiterte Gleisbox zum Testen meiner WLAN-Rückmelder nachzubauen, aber mich dann dazu entschieden, lieber eine gebrauchte CS2 zu erwerben. Damit hätte ich dann meine diversen anderen CS2 WLAN Aktoren und Sensoren weiterentwickeln und testen können.
Aber fangen wir vorne an. Seit längerem steht mir die geliehene CS2 zum Testen der Rückmelder nicht mehr zur Verfügung. Deswegen habe ich auf Ebay, Ebay Kleinanzeigen und beim lokalen Handel nach einer gebrauchten CS2 Ausschau gehalten. Offensichtlich wegen der Corona-Pandemie, aber vielleicht auch wegen der Chip-Krise, sind gebrauchte CS2 richtig Mangelware und für eine gebrauchte muss man schon 400 – 500 Euro aufwenden. Das war mir zu viel.
So kam ich auf die Idee, so wie ich es auch beim Z21 NextGen Projekt mit dem „Mediator“ gemacht habe, eine CS2 auf einem Wemos D1 Mini zu emulieren. An dieser „virtuellen CS2“ könnte sich dann das Modellbahnsteuerprogramm Rocrail **) über das „mbus“ Protokoll anmelden und die eingehenden WLAN Rückmeldungen verarbeiten. Das verwendete Protokoll war TCP. Das war schnell erledigt und funktionierte quasi auf Anhieb.
CS2.exe?
Wie ich den CS2 Emulator fertig hatte, habe ich auch probiert, ob die CS2.exe als Slave an dem Emulator funktioniert. Mit einem kleinen Trick konnte der Demomodus der CS2.exe in normalen Betrieb an einer CS2 umgeschaltet werden. Für kurze Zeit funktioniert das Programm und die S88 Rückmeldungen von den WLAN Rückmeldern werden richtig angezeigt. Nach ca. 1 Minute protestiert die CS2.exe und meldet, dass es ohne (richtige?) CS2 nicht weiter funktionieren will, was es aber trotzdem tut (aktive Anzeige des Layouts mit den Rückmeldern bleibt aktiv). Erst wenn man die Fehlermeldung quittiert, beendet CS2.exe sofort den Betrieb. Leider kann man bei einer anstehenden Fehlermeldung das Programm nicht bedienen.
CS2 Gateway-Funktion
Einer der wesentlichen Eigenschaften in einer physikalischen CS2 ist die CAN-Gateway-Funktion. Eingehende CAN Nachrichten werden auf das Ethernet weitergegeben. Ethernet Nachrichten, die an die CS2 (an das Gateway) gehen, werden automatisch in CAN Nachrichten gewandelt und in das interne CAN Netzwerk der Märklin Welt verteilt.

Das Gateway ist ideal dafür geeignet, Rückmeldungen im System zu verteilen. Die CS2 selbst verwendet die Meldungen im Layout zur Anzeige und zum Auslösen von Aktionen. Sie gibt diese Meldungen aber auch als Broadcast in das externe Ethernet und in das interne CAN Netzwerk weiter, damit Clients wie Modellbahnsteuerprogramme und Apps sie ebenfalls auswerten können.
Neugierig geworden, ob ich im Emulator auch so eine Funktion hinkriege, habe ich mir ein Starterset mit MS2, Gleisoval und Gleisbox zugelegt. Ein MCP2515 CAN Modul für einige Euro und das vorhandene Wemos Modul sollten die Schnittstelle zu der Modellbahnsteuersoftware bilden.

Die vorhandene CS2 Emulation diente als zwar als Grundlage für die neue CAN auf WLAN Bridge Software, die Verbindung mit der Gleisbox und der MS2 machte aber die CS2 Funktionalität überflüssig. Meine Anforderungen:
- CS2 Emulation ist nicht mehr nötig, die Kernfunktionen und die Kommunikation mit der Modellbahnsoftware werden von der Kombination Gleisbox / MS2 übernommen.
- Es müssen lediglich CAN und LAN, bzw. in meinem Falle WLAN gebrückt werden.
- Die vorhandenen WLAN-Rückmelder sollten mit der Absenderadresse des Gateways ins WLAN und ins LAN weitergeleitet werden.
- Weichen können sowohl von der MS2 als auch von der Modellbahnsoftware geschaltet werden. Weichenkommandos, müssen aber auch in das WLAN/LAN dupliziert werden, weil es möglicherweise WLAN-Aktoren gibt und weil die WLAN Rückmelder mithilfe der Weichenkommandos virtuelle Rückmelder bilden können.
Rückkehr zu UDP
Am 26.4.2022 habe ich das Gateway mit dem TCP Protokoll verworfen und aus der Kombination von Wemos D1 Mini und MCP2515 Modul eine Bridge auf Basis des UDP Protokolls gemacht. Bislang hatte ich alles basierend auf TCP gemacht. Vor allem die individuelle Bedienung mehrerer Clients, die mangels Broadcast nicht möglich ist, machte aber die Software aufwändig und träge. Dieser aufwändige TCP-Server wurde durch einen simplen und schnellen, verbindungslosen UDP Netzwerkknoten ersetzt. Sowohl Rocrail als auch Win-Digipet beherrschen die Kommunikation mit der Märklin Welt auch über UDP!
Wie ist der aktuelle Stand des Projektes?
Es gibt 2 Hauptteilnehmer an der Kommunikation: Auf der einen Seite die Kombination MS2/Gleisbox mit CAN und auf der anderen Seite den PC mit einer Modellbahnsoftware wie Rocrail oder Win-Digipet***) über WLAN. In diesem Konzept läuft die Mobile Station 2 (MS2) als reine Handbedienung am CAN Bus mit. Die aus dem Gateway entwickelte CAN2WLAN Bridge dient lediglich der Kommunikation zwischen den Komponenten.
Die Bridge setzt alles, was über CAN am Stecker der Gleisbox kommuniziert wird, ohne Umwege auf UDP um und schickt das dem PC. Umgekehrt wird alles, was die Modellbahnsoftware auf dem PC über Ethernet/WLAN von sich gibt, ohne Umwege auf CAN umgesetzt und in die Gleisbox eingespeist. Die IP-Adresse des Wemos D1 Mini Moduls stellt quasi die IP-Adresse der Gleisbox dar und diese Adresse wird auch in Rocrail oder Win-Digipet als Zentrale eingetragen.
Die Gleisbox 60116 und die MS2 können damit über die Modellbahnsteuersoftware bedient werden. Loks und Weichen können auf jeden Fall gesteuert werden. Rocrail zeigt unter Programmieren → CAN-Bus die Komponenten MS2 und Trackbox richtig an und bietet in der Fußleiste eine kompakte Übersicht über Spannung, Strom und Temperatur der Gleisbox. Auch Win-Digipet zeigt Strom, Spannung und Temperatur der Gleisbox an. Es fehlt nur der Automatik-Bbetrieb.
Für den automatischen Betrieb werden WLAN-Rückmelder verwendet. Um die Kommunikation einfach zu halten, habe ich den 2-Bit WLAN Massemelder und den RMEM2xI ebenfalls auf UDP umgeschrieben. Als letzte Komponente habe ich den S88 Scanner für die Verwendung mit der CAN2WLAN umgeschrieben. Alle Rückmelder und der S88 Scanner kommunizieren nur mit der CAN-WLAN Bridge. Die Bridge setzt die eingehenden Rückmeldetelegramme auf Broadcast Telegramme um. Damit treffen diese Telegramme bei der Modellbahnsoftware mit der IP-Adresse der Gleisbox ein und werden deswegen verarbeitet als kämen sie von der in der Modellbahnsoftware konfigurierten CS2 Zentrale.
Für die Weichen ist eigentlich alles schon OK. Über die MS2 können die Weichen direkt geschaltet werden, die Box erzeugt die passenden Gleissignale und die Änderungen werden in der Modellbahnsoftware angezeigt. Weichenbefehle, die von der Modellbahnsoftware ausgelöst werden, gehen auf die Gleisbox und erzeugen ebenfalls entsprechende Gleissignale für Standard MM oder DCC Weichendecoder.
Weichenbefehle gehen unabhängig von ihrem Ursprung über UDP-Broadcast parallel in das WLAN/LAN. Damit sind wir in der Lage, die Eigenschaft „virtuelle Rückmelder“, die in allen WLAN Rückmeldern für das Märklin System eingebaut ist, zu bedienen. Zusätzlich können Zubehörartikel wie Servodecoder für Weichen oder Signale damit auch über WLAN bedient werden.


auch die Artikelnummer, die Seriennummer und
den Firmwarestand der Gleisbox an.

Die Software für die CAN2WLAN Brücke wurde mit Win-Digipet und Rocrail getestet. Eventuelle Updates werden über WLAN (Over The Air = OTA) eingespielt. Im eingebauten Zustand ist Debuggen über die Web-Schnittstelle und mit YAT („Yet another Terminal“) möglich. Baut man die CAN2WLAN Bridge aus der Gleisbox aus, kann man sich natürlich auch über die USB Schnittstelle des Wemos D1 Mini das Geschehen auf dem CAN-Bus oder im WLAN Netzwerk ansehen. Dabei ist natürlich auf Potenzialfreiheit der USB-Schnittstelle zu achten.
Im Moment laufen nur Rocrail und Win-Digipet, weil sie das UDP Protokoll unterstützen. Für andere Modellbahnprogramme steht eine Prüfung noch aus.

NACHBAU
Aufbau der Hardware.
Auf einer Lochrasterplatine (ganz ohne Kupferbahnen, aber mit Lötinseln auf der Unterseite) mit den Abmessungen 43 × 56 mm finden beide Komponenten Platz. Das CAN Modul MCP2515 wird so „umgebaut“, dass die 7 plus 2 erforderlichen Stifte nach unten zeigen. Sie schauen jetzt aus der unbestückten Seite raus. Der Umbau geht am einfachsten, wenn man die Lötstellen der Stifte einzeln erhitzt und mit einer Zange die Stifte aus dem flüssigen Lötzinn durch den gelben Plastiksockel rauszieht. Die Bohrungen werden mit Sauglitze von Zinn befreit und/oder mit einem 0,8 mm Platinenbohrer von Hand gesäubert. Dann wird eine neue 7-polige Stiftleiste eingelötet. Die beiden Stifte des Jumpers J1 können ganz entfallen, genauso wie die Stifte „H“ und „L“. Das Auslöten der 2-poligen Klemme ist etwas diffiziler, aber mit wechselseitigem Erhitzen und Verkannten der Klemme, kommt sie relativ einfach raus. Auch diese Bohrungen werden gesäubert. Anstelle der Klemme kommt jetzt eine 3-Polige Stiftleiste zum Einsatz, bei dem man vorher den mittleren Stift gezogen hat. Das sind die Anschlüsse CAN High und CAN Low, die besser im 2,54 mm Raster liegen als die Stifte H und L der 2-poligen Stiftleiste.
Der Wemos D1 Mini wird normal zusammengebaut, d. h., die mitgelieferten 8-poligen Stiftleisten werden so eingelötet, dass sie von der Oberseite mit dem vernickelten ESP8266 Baustein weg zeigen.
Die beiden Platinchen werden nun mit 2,54 mm Buchsenleisten versehen, 2 x 8-polig, 1 x 7-polig und 1 x 3-polig und anschließend auf der Lochrasterplatine so positioniert, dass rundherum ein kleiner Rand freibleibt. Wenn alles passt und die Buchsenleisten flach auf der Platine aufliegen, können die Lötfahnen mit der Lochrasterplatine verlötet werden. Wenn das fertig ist, werden Wemos und MCP2515 von den Buchsenleisten abgezogen und das Verdrahten kann beginnen. Am wenigsten Probleme gibt es, wenn man blanke versilberte Kupferdrähte verwendet und diese auf der Oberseite der Platine in Nord-Süd-Richtung und auf der Unterseite in Ost-West-Richtung verlegt. Hat man mit dem Draht die X-Position des Ziels erreicht, wird er durch die Bohrung gezogen und auf der Unterseite in Y-Richtung bis zum Ziel weitergeführt. So kann man auch mit nicht isoliertem Draht die Platine kurzschlussfrei und mit wenig Aufwand verdrahten.
Bei meiner Version der CAN2WLAN Bridge habe ich zwischen der Gleisbox und dem neuen Modul noch einen verdrehsicheren Stecker eingebaut. Die 4 Drähte, die von der Bridge an die Platine der Gleisbox gehen, können aber auch direkt angelötet werden. Es sind die Anschlüsse +5V, Masse, CAN H und CAN Low.


CAN l = braun/grün.
Firmware aufspielen
Bei einem neuen, bisher nicht benutzten, Wemos D1 Mini Entwicklungssystem muss die Software zunächst über USB geladen werden. Ich verwende dazu die kostenlose Software NodeMCU-Flasher. Hier am Beispiel der CAN2WLAN Bridge. Zum Flashen der CAN2WLAN Bridge wird der Wemos D1 Mini aus seinen Buchsenleisten gezogen und nur über ein Micro-USB-Kabel mit dem PC verbunden.


Flash-Vorgang gestartet. Die angezeigte STA MAC
sollte man sich eigentlich notieren, da man sie bei der
Adressvergabe im WLAN-Router benötigt. Leider stimmt die
letzte Stelle der angezeigten MAC Adresse nicht.

der Firmware an.
Das Wemos Modul wird immer noch über USB versorgt und startet deswegen sofort nach dem Laden der Firmware. Es muss sich mit dem Modellbahnnetzwerk verbinden (mit einem WLAN-Router). Es kennt aber weder die SSID des WLAN-Routers noch das dazugehörige Passwort und spannt deswegen ein eigenes temporäres WLAN-Netz auf. In der WLAN-Liste des PC wird dieses WLAN Netzwerk nach wenigen Sekunden (manchmal auch etwas mehr) angezeigt.

des gerade geflashten Moduls. 3979 ist die
einmalige Kennzahl des Moduls und AP
steht für „Access Point“

Wir verbinden den PC mit diesem neuen Netzwerk und verwenden dazu das Passwort „NWKONFIG“ (Großbuchstaben). Sobald die Verbindung mit diesem Netzwerk steht, rufen wir einen Internet-Browser auf und geben die Adresse http://192.168.4.1 ein.

des Moduls mit der ID 3979.
Hier müssen wir zunächst unser Modellbahnnetzwerk konfigurieren. Solang wir das nicht gemacht haben, kann sich die CAN2WLAN Bridge nicht mit dem Router verbinden und bleibt die Überschrift rot. Wir klicken auf „WiFi Configuration“. Das nachfolgende Menü erscheint.

Hier tragen wir nur die SSID und das Passwort des Modellbahn-WLAN-Routers ein. Wenn wir nun auf „Save Settings“ klicken, verbindet sich die CAN2WLAN Bridge mit diesem Netzwerk und erhält von dessen DHCP Server automatisch die nächste freie IP-Adresse. Die gerade noch verwendete Adresse 192.168.4.1 im temporären WLAN ist damit ungültig geworden und der Browser protestiert. Das temporäre WLAN APxxxx wird abgeschaltet und verschwindet nach einiger Zeit (manchmal Minuten) aus der WLAN-Liste.
Da wir jedoch die neue automatisch vergebene Adresse nicht kennen, rufen wir für die weitere Konfiguration der Bridge dieselbe Webseite über ihren Hostnamen auf. In diesem Beispiel verwenden wir dazu in der Adresszeile des Browsers die Netzwerkadresse „http://AP3979.local/“ und schließen mit Enter ab. Andere Wemos-Module haben natürlich einen anderen Hostnamen.
Sollte der Aufruf der Webseite mit dem Namen der Bridge nicht gelingen, kann man dennoch die noch unbekannte IP-Adresse verwenden, indem man sie mit einem „Ping“ ermittelt. Wir rufen zu diesem Zweck die Eingabeaufforderung des PCs auf und geben den Befehl „Ping AP3979“ ein. Mit der jetzt gefundenen Adresse 192.168.20.126 können wir den Browser genauso wie mit dem Namen AP3979 füttern.

Wir stellen fest, dass sich die Farbe der Überschrift der Webseite von rot auf grün geändert hat. Das bedeutet, dass die WLAN-Verbindung mit dem WLAN-Router steht.

des WLAN-Routers eingeloggt. Die Überschrift
wurde grün.
Noch mal gehen wir in die „WiFi Configuration“:

erhalten hat. Das war die nächste freie Adresse
im DHCP Bereich meines TP-Link Routers.
Die automatisch vergebene Adresse 192.168.20.126, die wir hier sehen, ist aber nicht die Adresse, die wir zur Steuerung der Modellbahn verwenden möchten. Es können sich jederzeit andere Clients an den Router an- oder abmelden und schon ist die nächste freie Adresse bei der nächsten Anmeldung der CAN2WLAN Bridge eine andere. Da aber die Modellbahnsoftware und die WLAN Rückmelder alle wissen müssen, unter welcher Adresse die Bridge bzw. die Kombination aus MS2 und Gleisbox erreicht werden kann, brauchen wir eine feste, immer gleiche IP-Adresse. Wir müssen deswegen den Router dazu bewegen, der Bridge immer dieselbe IP-Adresse zu geben. Wir verwenden dazu die MAC-ID oder die MAC-Adresse des Wemos Moduls. Leider war die MAC-ID, die beim Flashen angezeigt wurde, nicht ganz korrekt und deswegen schauen wir in der CAN2WLAN Bridge selbst nach. Unter „Main Menu“ ⇾ „Information“ werden alle Daten der Bridge angezeigt, also auch die MAC-ID.

Wir benötigen die Mac Adresse 84:F3:EB:ED:60:95.
Wir rufen die Web-Oberfläche des Routers auf. Dazu verwenden wir die angezeigte IP-Adresse des WiFi Routers 192.168.20.1. Im Router selbst suchen wir die Rubrik „DHCP“ und dort die „Address Reservation“. Aus der Informationsübersicht kopieren wir die MAC Adresse der Bridge in die Zwischenablage und legen mit ihr einen neuen Eintrag in diese Tabelle an. Der MAC-Adresse wird nun eine freie IP-Adresse außerhalb des DHCP Pools zugeordnet.

Im Router wird damit festgelegt, dass das Bridge Modul mit der Mac-Adresse 84:F3:EB:ED:60:95 immer die IP-Adresse 192.168.20.100 erhält. Eine Adresse für unsere Gleisbox, die man sich gut merken kann. Genauso erhält mein PC „KellerShuttle“ immer die Adresse 192.168.20.200. Das sieht in der Adresstabelle des WLAN-Routers dann so aus:

Mein Modellbahn-PC „KellerShuttle“ und die CAN2LAN Bridge „AP3979“ erhalten bei jeder Anmeldung immer dieselben Adressen 200 und 100. Die Lease Time steht dabei auf Permanent. Sonst wird eine IP-Adresse nach spätestens 48 Stunden wieder frei für andere Geräte.
Wenn wir jetzt in der Web-Oberfläche der CAN2WLAN Bridge noch die Adresse des steuernden PCs eingeben, ist die Bridge bereit, die Befehle von Rocrail oder WDP an die Gleisbox weiterzugeben und wir können am PC Weichen stellen und Loks steuern. Mein PC hat die Adresse 200 und ich verwende ihn nicht nur zum Steuern der Modellbahn, aber auch zum Beobachten der Debug-Ausgabe mit dem Terminal-Programm „YAT“. Deswegen ist in der Webseite zur Eingabe der CVs zweimal die 200 eingetragen.

komplett. Noch ist die Debug-Ausgabe über TCP
auf eine Terminal-Software aktiv (2). Hier sollte
im Normalfall die 0 eingetragen sein.
Betrieb mit Win-Digipet
In Win-Digipet wird ein neues Projekt angelegt. Das Programm fragt, ob es die Einstellungen des vorherigen Projektes übernehmen soll. Da ich das neue Projekt mit der CAN2WLAN Bridge komplett neu aufbauen möchte, habe ich die Option nicht gewählt.

Nach einem Klick auf OK muss das neue Projekt ausgewählt (geladen) und gestartet werden. Unter Datei Systemeinstellungen wird als Digitalsystem-Typ Märklin und da Märklin Central Station 2 ausgewählt.


Was WDP noch benötigt, ist die IP-Adresse der Zentrale, in unserem Fall also die Adresse der CAN2LAN Bridge. Im Beispiel haben wir die Adresse 192.168.20.100 verwendet, die ich auch hier eingetragen habe. Die Ports werden von WDP korrekt vorgegeben, 15730 und 15731 übernehmen wir. Wenn man nach dieser Eingabe Win-Digipet neu startet, wird die Verbindung zur CAN2WLAN Bridge sofort aufgebaut und die Kontrollleuchte der CAN2WLAN Zentrale leuchtet grün auf.

Jetzt geht es normal weiter, Gleisbild, Weichen, Signale, Rückmelder und Lokomotiven anlegen, eine Arbeit, die ich hier nicht weiter dokumentiere.
Betrieb mit Rocrail
Unter „Datei“, „Arbeitsbereich Öffnen“ wird ein neuer Projekt-Ordner angelegt. Bei mir hat er den Namen „CAN2WLAN“. Wieder unter „Datei“ wird nun „Rocrail Eigenschaften“ geklickt. Hier wählen wir den Reiter „Zentrale“. Im Kasten „Neu“, wo die Vorgabe „virtual“ in der Drop-Down-Box steht, wählen wir „mbus“ und klicken auf „Hinzufügen“.

Die vorgegebene virtuelle Zentrale vcs-1 wird markiert und gelöscht. Die Zentrale „NEW“ mit dem mbus-Protokoll wird nun auch markiert und wir klicken auf „Eigenschaften“.

Bei Schnittstellenkennung geben wir einen kurzen, aber prägnanten Namen ein, z. B. „c2w“. Dieser Namen wird in Rocrail an vielen Stellen zur Identifikation dieser Schnittstelle zur Hardware verwendet und als „IID“, Interface IDentifier abgekürzt. Wir wählen als Typ UDP und als Hostname geben wir die IP-Adresse der CAN2WLAN Bridge an, also wie im Beispiel 192.168.20.100.

Unter dem Reiter „Optionen“ wird „Änderung“ aktiviert.

Dass die Gleisspannung beim Start eingeschaltet werden soll, kann, aber muss nicht, aktiviert werden. Bei mir funktioniert auch die Auswahl auf der Hauptseite der „Rocrail Eigenschaften“.

Was man unter dem Reiter „Rückmelder“ einträgt, ist unwichtig. Die Angabe der Anzahl Module unter S88 bewirkt nur, dass Rocrail beim Einschalten entsprechend viele S88-Module auf den Initialzustand abfragt. Alle WLAN Rückmelder von dieser Webseite senden aber beim Einschalten automatisch ihren Initialzustand. Da die im Gleisbett eingebauten Rückmelder erst reagieren können, nachdem Rocrail die Gleisspannung eingeschaltet hat und sie sich anschließend in das Modellbahnnetzwerk eingeloggt haben, würde die Abfrage von Rocrail (in meinem Fall) auch nichts bringen.
Wenn man die Rocrail Einstellungen nun mit zweimal OK abschließt und den gerade definierten Arbeitsbereich neu startet, kann man mit dem Button Gleisspannung einschalten, sofort überprüfen, ob die Verbindung der Gleisbox mit der Software funktioniert. Alles andere ist wie gehabt, Lokomotiven anlegen, Weichen und Rückmelder definieren, einen Gleisplan erstellen werden hier nicht weiter beschrieben. Rocrail kann allerdings im Gegensatz zu WDP MFX Loks (manchmal) automatisch erkennen.
WLAN-Rückmelder
Natürlich kann man immer eine eigene Zentrale für die Verarbeitung der Rückmeldungen in das Modellbahnsteuerprogramm einbinden. Nachfolgend die Beschreibung für die von mir verwendeten WLAN-Rückmelder.
Nachbau der CAN2WLAN Bridge und der zugehörigen WLAN Rückmelder |
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Firmware für den WEMOS D1 Mini als CAN2WLAN Bridge V1.03 (Version 1.03 vom 22.7.2023) |
Firmware für den 2- oder 4-Bit WLAN Rückmelder (aktualisierte Version 1.07 vom 23.07.2023) |
Firmware für den 8-Bit WLAN Rückmelder (aktuelle Version 1.00 vom 17.04.2023) |
Firmware für den S88 Scanner (ESP32, aktuelle Version 1.03 vom 07.07.2023) |
Firmware für den RMEM2xI Rückmelder im C-Gleis (aktualisierte Version 1.08 vom 21.07.2023) |
Firmware zum Löschen des Flash Speichers (4MB 0xFF) |
Das Firmware Flashtool für die NodeMCU Entwicklungsmodule (ESP8266Flasher) |
Vorläufige Bedienungsanleitung für die CAN2WLAN Module |
Die Dateien für die (WLAN-)Rückmelder bzw. für den S88 Scanner gehören fest zu diesem Projekt. Sie müssen nicht, aber können verwendet werden. An der Stelle kann jede andere S88- oder andersartige Zentrale für Rückmeldungen verwendet werden. Das erfordert aber einen eigenen Kommunikationseintrag in der Modellbahnsteuerungssoftware für diesen Scanner. Sollen die WLAN Rückmelder zusammen mit der Gleisbox und der CAN2WLAN Bridge verwendet werden, funktionieren auch nur diese auf UDP umgestellten Varianten. Für Tisch- und Teppich-Bahner sind sie ideal geeignet und die CAN2WLAN Bridge übernimmt die Weiterleitung an die Modellbahnsoftware.
Theoretisch (keine CS2/3 zum Ausprobieren) müssten die Rückmeldemodule für dieses Projekt auch mit der CS2 oder der CS3 funktionieren.
Die Hardware und die Installation der Rückmeldemodule und des Scanners ist im jeweiligen Blog beschrieben:
2- oder 4-Bit-WLAN Rückmelder
8-Bit WLAN Rückmelder
WLAN-Rückmelder im C-Gleis
ESP32 als S88-Scanner
Stand 29.07.2023 G. Clemens
*) Märklin, Märklin Mini Club, Central Station, Trix, und Mobile Station sind eingetragene Warenzeichen der Firma Gebr. Märklin & Cie. GmbH, D-73033 Göppingen
**) Rocrail ist eingetragenes Warenzeichen von Robert Jan Versluis, D-67373 Dudenhofen
***) Win-Digipet ist eingetragenes Warenzeichen von Dr. Peter Peterlin, Tilsitstraße 2a, D-50354 Hürth
25. September 2022 um 15:40 Uhr
Hi Gerard,
Just as you have rewritten the 2-bit WLAN mass detector and the RMEM2xI to UDP to communicate only with the CAN-WLAN Bridge, have you thought about doing the same with the RFID-S88-Light software? Thanks.
Kind regards
Juan Antonio
26. September 2022 um 9:56 Uhr
Hi Juan Antonio,
the RFI_S88-Light would be the wrong choice as it uses a physical S88 interface and not a WiFi board. I haven’t done the conversion to the Märklin CAN protocol but a UDP version for the Roco z21 protocol exists, based on a 8266 MODMCU board. See https://mobatron.4lima.de/2020/03/wlan-rueckmelder and https://mobatron.4lima.de/2021/05/nextgen-wlan-sensormodule. You could always use this version in combination with a Z21 gateway cq. mediator.
Really integrating these RFID sensors in the CAN-WLAN-Bridge raises the question what CAN message to use to communicate vehicle direction (nose is pointing left or right) and the vehicle ID. Reporting occupancy only is not a problem of course. The CAN protocol does not really give room to ID and direction reporting like the Z21 ethernet protocol does.
Kind regards
Gerard
19. September 2022 um 20:09 Uhr
Hallo,
Besteht damit die Möglichkeit auch die z21 App zu nutzen? Fahren/Schalten ohne Rückmelder?
Dankeschöön
21. September 2022 um 18:48 Uhr
Leider „spricht“ die Z21 App nicht das Märklin CAN Protokoll, also ist die Antwort ’nein‘.
Gerard
12. Juni 2022 um 7:36 Uhr
Hallo Gerard,
es lohnt sich immer mal vorbeizuschauen….
Gratulation!
Auch ein schönes Projekt für unsere Jugendarbeitsgruppe, im Club, wenn die Anbindung an Windigipet überschaubar einfach möglich wäre.
MfG
V.
1. Juni 2022 um 0:27 Uhr
Hallo Gerard,
vielen Dank für die Info.
Die Binärdatei habe ich auf den D1 Mini übertragen.
In meinem Homenetz leider keine Anzeige.
D1 will eine Verbindung aufbauen. Ja hier fehlen mir noch einige Infos.
Ich arbeite mit Linux.
Bleibe am Ball und bin gespannt auf den Fortgang dieses Projektes.
Es ist eine gute Option um mit Rocrail und Can Bus zu spielen.
Viel Erfolg.
Kurt
29. Mai 2022 um 19:40 Uhr
Hallo,
diese Anwendung gefällt mir.
Gute Arbeit.
Ich habe die Bauteile zu Verfügung und würde gerne diesen Vorschlag nachbauen.
Welche Software ist auf dem D1 Mini?
Zur Zeit suche ich ich noch eine einfache Anbindung für meine neue Märklin z.
Ich teste auch DCC++(EX). Funktioniert auch mir Rocrail.
Weichen und Signale habe ich noch nicht umgesetzt.
Achtung! Ich bin reiner Hobbyanwender.
Gruß
Kurt
31. Mai 2022 um 10:49 Uhr
Hallo Kurt,
ich habe eine Link zu meiner letzten Binärdatei eingefügt.
Grüße
Gerard